Bonaire ist eine kleine Insel in der südlichen Karibik, die vor allem für ihre atemberaubenden Tauchgänge bekannt ist. Die Insel liegt etwa 50 Kilometer nördlich von Venezuela. Bonaire hat eine Fläche von 294 Quadratkilometern und ist damit etwas größer als die deutsche Nordseeinsel Sylt. Auf der Insel leben ca. 18.000 Menschen, die meisten davon in der Hauptstadt Kralendijk und ab 2022 wurde eine neue Tourismussteuer eingeführt – BonaireTax.
Während die meisten Inseln der Karibik von Kokospalmen gesäumt sind, prägen Kakteen und Agaven das Landschaftsbild von Bonaire. An vielen Stellen erinnert es eher an mexikanische Gefilde als an tropische Refugien. Hinzu kommt der niederländische Einfluss. Der zeigt sich nicht nur in den Ortsnamen. Bonaire gehört staatsrechtlich zum Königreich der Niederlande.
Der Charme der Insel erschließt sich vor allem auf den zweiten Blick: Der ursprüngliche Charakter ist weitgehend erhalten geblieben und Bonaire gilt als eines der saubersten Gebiete der Karibik.
Bonaire und die Nachbarinsel Klein Bonaire sind zudem Vorbilder für andere Regionen in Sachen Umweltschutz: Hundert Prozent der Gewässer stehen unter dem Schutz des Bonaire National Marine Parks, und die Inseln bemühen sich, klimaneutral zu werden. Taucher, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, werden hier eine fantastische Zeit haben. Eine Einweisung in richtiges Verhalten unter Wasser ist zudem Pflicht, wenn noch nie rund um Bonaire getaucht wurde.
Die Insel Bonaire
Obwohl die Insel relativ klein ist, hat sie viel zu bieten. Es gibt unzählige schöne Tauchplätze, die alle sehr abwechslungsreich sind. Insgesamt 80 davon sind am Strand mit gelben Steinen und einer Nummer markiert. So findest man leicht den Einstieg und kannst sicher sein, was einen erwartet.
Einzigartig an Bonaire ist ohne Zweifel die Unterwasserwelt. Die Insel gilt als eines der besten Tauchreviere weltweit und bietet sowohl für Anfänger als auch erfahrene Taucher unzählige Möglichkeiten, ihr Können zu verbessern oder neue Fertigkeiten zu erlernen. Während die meisten Tauchreviere allein durch ihre Naturkulissen punkten, so kommt bei anderen noch Menschenwerk hinzu. Beliebt sind Ausflüge zu versenkten Wracks.
Tauchplätze
Es gibt Tauchplätze mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgerade. Gerade dort, wo starker Wellengang ist, fällt es nicht jedem leicht, sicher ins Wasser zu kommen. Boka Bartol im Nationalpark im Norden der Insel ist so ein Platz. Wer mit starken Strömungen umgehen kann, wird mit Anblick von Riesenmeeresschildkröten, Hauen und anderen Großfischen belohnt.
Andere Tauchplätze sind hingegen einfacher.
Bock Slagbaai
Ebenfalls im nördlichen Nationalpark liegt dieser Tauchplatz mit zwei Routen. Der Riffabfall ist relativ weit von der Küste entfernt. Die Tauchgänge sind daher zeitlich etwas länger. Als Besonderheit gibt es im flachen Wasser je zwei Kanonen zu sehen. Zwei sind echt, zwei stammen aus einer Filmproduktion.
Buddy Dive Resort
Buddy’s Reef liegt direkt vor dem Buddy Dive Resort, welches über alles verfügt, was Taucher sich nur wünschen können – ein Geschäft, eine Tauchschule, eine Tauchstation und sogar ein Restaurant. Buddy’s Reef ist das perfekte Tauchgebiet für Anfänger und erfahrene Taucher gleichermaßen. Das Beste an Buddy’s Reef ist, dass es sowohl mit einem Bootstauchgang als auch über einen Landtauchgang zu erreichen ist.
Bei den Landtauchgängen können Sie das flache und eher karge Plateau erkunden und die kleinen Steinkorallenformationen sowie die vielfältige Fischartenvielfalt bewundern, die Bonaire zu bieten hat. Dazu gehören Barrakudas, Kreolenfische, Bannerfische und Zackenbarsche. Der Abfall des Riffs beginnt bei 8 bis 10 Metern. Hier beginnt der Bewuchs. Je tiefer es in die Tiefe geht, desto mehr Korallen und Fische sind zu sehen.
Cliff
Wer hier am Cliff taucht, wird eine senkrechte Wand entdecken, die von 9 bis 22 Metern steil abfällt. Der Tauchspot Cliff ist einer der besten Tauchplätze für Makrofotografie auf Bonaire. Den Namen verdankt der Spot der Mauer, welche hier und da mit Peitschenkorallen bewachsen ist. Hier könnt ihr zahlreiche Schwämme, Herzogfische als auch französische Kaiserfische und große Tampons zu sehen.
Eighteenth Palm
Eighteenth Palm ist ein großartiger Tauchplatz für Anfänger, der sich vor dem Haus des Gouverneurs von Bonaire befindet. Im Vorgarten des Hauses wachsen und stehen 18 Palmen. Daher kommt der Name. Hier können Taucher Stachelrochen, Adlerrochen und auch schlafende Tarpune sehen. Das Riff liegt in einer Tiefe zum Grßteil zwischen 6 und 12 Metern, fällt dann aber leicht bis auf eine Tiefe von 30 Metern ab.
Playa Funchi
Im Nationalpark im Norden liegt der Playa Funchi, ein Strand mit Leguanen und Eidechsen. Etwa 120 Meter von der Küste entfernt liegt der Riffabfall. Das Haultgeschehen liegt oberhalb von 30 Metern Tiefe. Hier gibt es schwarze Korallen zu sehen.
Front Porch
Übersetzt aus dem Englischen bedeutet der Name einfach nur Veranda. Nirgends liegt so viel Metallschrott herum. Aber gerade der scheint all die Meeresbewohner anzulocken. Neben Stahlrohren und Maschinen liegt hier das Wrack eines alten Schleppers. Das Tauchgebiet liegt etwa 30 Meter von der Küste entfernt.
La Macheca
Das Schiffswrack La Macheca befindet sich im Captain Don’s Habitat. Es liegt 30 Meter vom Ufer von Bonaire entfernt in weniger als 14 Metern Tiefe und ist somit ein beliebtes Ziel für Tauchgänge. Um das Wrack zu erreichen, kann man an einem Seil entlang schwimmen, welches auch weiter nach unten ins Wasser führt, wo sich noch ein weiteres Wrack befindet. Der kleine venezolanische Schlepper Hesper liegt auf dem sandigen Grund und ist fast vollständig umgekommen. Die maximale Tiefe liegt hier bei 45 Metern. Hier trifft man oft auf gewöhnliche Tintenfische, Zackenbarsche, Tarpone oder Sandaale.
Reef Scientifico
Das Riff liegt südlich vom Tauchplatz La Machaca in der Nähe von Captain Don’s Habitat. Es wurde nach einem Gittersystem benannt, das früher hier verwendet wurde, um das Algenwachstum am Riff zu untersuchen. Zu den häufigsten Besuchern des Riffs zählen grüne Muränen und Papageienfische. Die Nutzung der Einrichtungen des Captain Don’s Habitat ist kostenpflichtig.
Klein Bonaire
Die unbewohnte Nachbarinsel von Bonaire ist ein beliebtes Tauch- und Schnorchelparadies, das voller interessanter Meeresbewohner und atemberaubender Unterwasserlandschaften ist. Einer der Hauptgründe, warum die Insel so beliebt bei Tauchern und Schnorchlern ist, sind die vielen Eiablageplätze der Schildkröten. Das bedeutet, dass Sie bei Ihren Tauchgängen oder Schnorcheltouren mit etwas Glück viele dieser beliebten Tiere antreffen können. Aber auch abseits der Schildkröten gibt es auf Klein Bonaire viele weitere Fische zu entdecken.
Anreise und beste Reisezeit
Die Anreise nach Bonaire ist relativ einfach. Es gibt mehrere Fluggesellschaften, die regelmäßig Flüge auf die Insel anbieten. Sobald man auf Bonaire ankommt, gibt es verschiedene Möglichkeiten für die Unterbringung. Man kann in einem der zahlreichen Hotels oder Resorts übernachten oder aber auch in einer privaten Villa oder Wohnung mieten.
Zu beachten ist die örtliche Tourismussteuer. Sie wird beim Betreten der Insel fällig und ist am besten vor der Anreise zu entrichten. Bei der Bezahlung der BonaireTax erhältst Du einen QR-Code, der bei der Kontrolle vorzuzeigen ist.
Die beste Zeit für einen Besuch liegt zwischen Dezember und Mai. In dieser Zeit ist das Klima auf der Insel sehr angenehm mit Temperaturen zwischen 25 und 32 Grad Celsius. Auch die Regenmenge ist in dieser Zeit relativ gering. Ab Juni wird es etwas regnerischer und das Meer ist rauer, da in diesen Monaten die Hurrikansaison ist.